Erst nach Süden, dann nach Osten

Von Ungarn kommend, war unser erster Stop in Serbien in der Nähe von Novi Sad. Dann geht’s 100 Kilometer südlich, nach Belgrad. Um die Hauptstadt herum wird der Verkehr ungemütlich, viele LKws und schlechtere Straßen machen mir keinen Spaß (wohlgemerkt bin ich Beifahrer, René steuert das Wohnmobil souverän durch das Chaos).

Stellplatz in Belgrad: praktisch aber schrecklich.

Auf dem Stadt-nahen Stellplatz stehen wir dicht and dicht mit weniger als einem Meter Abstand zum Nebenmann, also neben-Wohnmobil. Bei sowieso 30 Grad Außentemperaturen wird es aufgrund der Nähe noch heißer. Neben uns ein Wohnmobil aus Italien mit sage und schreibe 5 (!) jungen Italienern. Wir fragen uns wo die alle schlafen, und werden am nächsten morgen belehrt: einer schläft sogar in der Garage, also im Kofferraum des WoMo. Das zumindest amüsiert uns!

Free walking tour Belgrad

Ganz ehrlich: bei hochsommerlichen Temperaturen macht eine Stadt-Besichtigung nur wenig Spaß. HopOn HopOff gibt’s seit Corona nur Samstag und Sonntag, wir sind Freitag da. Mist. René steigt aus, und verzieht sich mit Rocky ins WoMo, wo wir zumindest einen Ventilator haben. Ich beiße mich durch 2,5 Stunden ‚Free walking Tour‘ mit 25 anderen Personen. Das hat schon etwas von Alm-Auftrieb.

Über 100x zerstört

Die Stadtführerin gibt sich Mühe, auch ihr rinnt der Schweiß in Strömen. Fakten, die ich mir trotz Hitze gemerkt habe:

Belgrad – übersetzt „weiße Stadt“ – ist die am meisten zerstörte Stadt in Europa, und wurde über 100mal bombardiert, torpediert, zerschossen, angegriffen und kaputt gemacht. Wohlgemerkt über viele Jahrhunderte. Viele Gebäude sehen aber heute tatsächlich so aus: verfallen. Undicht. Abgeblätterter Putz. Nicht restaurierte Reliefs, Ecken und Kanten. Zwischendurch immer mal wieder tippi-toppi renoviert, ein seltsamer Anblick. Ich stelle mir vor in einem teuer renovierten Haus zu leben, direkt neben einer Bruchbude.

Was mir auffällt: Graffiti ist überall. An Hauswänden. Bushaltestellen. Litfaßsäulen. Alles ist irgendwie verschmiert und verschandelt. Ein wenig schöner wird es im goldenen Viertel, das mich ein wenig an Schwabing in München erinnert. Hier gibt es modere, ansprechend aussehende Gastronomie, wie das ‚New Balkan Cuisine‘.

In der Politik sind alle gleich.

Fragen der Gruppe, zur politischen Lage Serbiens. Antwort: Alle versprechen Korruption zu bekämpfen und keiner tut es. Die Wahlprogramme versprechen alle paar Jahre das gleiche, bei allen Partien: Korruptionsbekämpfung. Und was passiert nach der Wahl? Nichts. Laut unserer Fremdenführerin hat sich die Bevölkerung Achselzuckend damit abgefunden. Zu dem Thema führe ich zwei Tage später ein spannendes Gespräch mit einem Ex-Tourismus Manager- davon später mehr.

Vom Taxifahrer abgezockt

Die Stadtführung endet nach 2,5 Stunden oben über der Donau auf der Festung, die gerade aufwendig renoviert wird. Zum Abschied werden wir gewarnt: lasst euch nicht vom Taxifahrer abzocken, leider gibt es noch kein Uber in Belgrad. Was soll ich sagen? Genau das passiert mir. Hinfahrt mit Hund: 1000 Dinar (Hundezuschlag). René Rückfahrt mit Hund: 700 Dinar (kein Hundezuschlag?). Ich Rückfahrt alleine: 1700 Dinar! Auf Rückfrage wird mir erklärt, es sei ein privates Taxi. Ich bin zu verschwitzt und zu müde zum diskutierten.

Wenn ihr mehr über Belgrad erfahren wollt, ist hier Wikipedia . Ich bin abends völlig fertig und falle ohne Dinner wie ein Stein ins subtropisch anmutende Bett.

 

Vom Taxifahrer abgezockt.
Danke Belgrad

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Unsere Sommertour 23 geht weiter entlang der Donau, in den Osten Serbiens. Von dort nach Montenegro, und in den Kosovo. Wir haben keine Ahnung was uns erwartet. Spannend, oder?! Abonniert unseren Newsletter, und ihr werdet automatisch über neue Berichte per email informiert.

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