We love Bratislava? Fragezeichen

Mit gemischten Gefühlen verlassen wir die slowakische Hauptstadt nach zwei Tagen Besichtigungen. Doch, es hat uns gefallen. Die verwinkelte Altstadt mit Kopfsteinpflaster und toll restaurierten Gebäuden. Die Denkmäler. Skulpturen. Die Lage direkt an der in der Sonne glitzernden Donau, wo wir einen Stopp einlegen, um das bunte Treiben an der Fluss-Promenade zu bestaunen.
Touristen Touristen Touristen
‚Donau-Flusskreuzfahrt‘ heißt dann wohl auch die Quelle der Touristen-Ströme morgens um 10 Uhr in der Altstadt. Wir zählen mindestens 15 Gruppen mit ungefähr 30 Personen im Schlepptau, alle mit Knopf im Ohr, und der/die Reiseleiter/in quasselt ins Mikro am Kinn. Wir tippen auf Amis, Briten und andere Europäer, die meisten sind Mitte 60plus. Die klassische Donau-Flusskreuzfahrt geht von Wien bis Budapest, und da liegt Bratislava auf der Strecke. Wien ist nur 80 Kilometer entfernt. Heimatland. zähl‘ die Touristen.
Bratislava – jüngste Hauptstadt Europas.
Als sich die Tschechei und die Slowakei 1993 trennten, wurde Bratislava Hauptstadt der Slowakei, Prag blieb Hauptstadt der Tschechei. Warum und wie trennten sich beide Länder? Weil sich die Regierung nicht einigen konnte (wie so oft). Jedoch wurde kein Blut-brünstiger Krieg daraus, sondern einfach eine Trennung der Staaten. Fertig. So einfach kann das sein. Damit wurde Bratislava die jüngste Hauptstadt in Europa. Wikipedia kennt die ganze Geschichte der Slowakei
Mit nur einer knappen halben Millionen Einwohnern ist Bratislava überschaubar, Straßenbahnen und Busse bringen einen überall hin.
Abseits der Altstadt
Abseits der putzigen Altstadt sieht es noch mehr nach Kommunismus aus: Plattenbau, auch wenn hübsch farblich gestaltet, bleibt Plattenbau. Asiatische Geschäfte gibt es viele, da tummelt sich das chinesische Buffet Restaurant, neben der Thai Massage, dem vietnamesischen Nagelstudio und dem ‚all you can eat Sushi‘. Wo kommen die Asiaten in Bratislava her? Asiatische Touristen sehen wir jedenfalls kaum.
Zum ersten Mal sehen wir Tesco, die britische Supermarkt Kette. Und natürlich wieder Lidl, die haben es echt drauf mit der Expansion und dem GoEast.
Absatzmarkt Ost-Europa
Apropos GoEast. Ost-Erweiterung: An der Donau ist ein riesiges super modernes Shopping Center entstanden, in dem sich alle westlichen Marken finden. Wir sind im Aupark Shopping Center gewesen, um eine Data SIM Karte für unseren WiFi Router zu kaufen (unlimited Internet, 30 Tage = 19 Euro). Aupark gehört zur Westfield Gruppe = Absatzmarkt Ost-Europa, wir bauen euch Straßen – dafür nehmt ihr unsere Unternehmen. Schöne westliche Welt.
Was hat uns nicht gefallen?
Die Altstadt wirkte touristisch. Sehr touristisch. Und nicht etwa wegen der Senioren Kopfhörer-Gruppen von den Schiffen, die wir vormittags antrafen. Die Shops, die Restaurants… waren auf Tourismus ausgelegt, es war nichts altes traditionelles slowakisches zu finden. Alt eingesessene Geschäfte, seit Jahrzehnten ein Familienunternehmen – Fehlanzeige.
Auf uns wirkte Bratislava ein wenig wie Disneyland. Aber wir sind sicher, das es viele junge Leute abends in die Altstadt zieht, und dort mächtig was los ist. Party town Bratislava!
Und: Mit den Menschen wurden wir nicht wirklich warm. Uns fehlte ein wenig Herzlichkeit. Ein bisschen Freundlichkeit. Kaum jemand spricht englisch, auch nicht die jungen Leute. Werden Fremdsprachen in der Schule nicht gelehrt?
Top und Flop in Bratislava.
Slowakai
Tipp: mit Hund im Taxi
Tipp: Bolt Taxi. Bolt funktioniert wie Uber – also mit einer App – hat aber einen entscheidenden Vorteil: man kann einen Hund dazu buchen. Ein sogenanntes ‚Pet Car‘. Dieses kostet dann circa 15% mehr, man hat aber keine Diskussion mit dem Fahrer, ob Hunde erlaubt sind oder nicht.
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Unsere Tour geht weiter in die Tatra, die Berglandschaft der Slowakei. Dann Richtung Süden, nach Ungarn. Budapest und der Balaton, also Plattensee, stehen auf dem Reise-Programm. Abonniert unseren Newsletter, und reist virtuell mit uns.