Wir kamen nur nach Kambodscha, um Angkor Wat zu sehen. Nach noch nicht einmal 24 Stunden sind wir völlig begeistert, ja geradezu überwältigt, von diesem Land.
Die Einreise nach Kambodscha
Wo wir in Vietnam eine Stunde auf unsere -wohlgemerkt- vorbestellten Visa warten mussten, von muffligen Einreise-Beamten bedient wurden, und alles total chaotisch ablief, verlief unsere Einreise in Siam Reap wie am organisierten Schnürchen. Fast Deutsche Ordentlichkeit. Aufgereiht saßen 14 Einreise-Beamte, und 2 Supervisor nebeneinander. Antrag ausfüllen, Bezahlen (USD20 pro Person, für mich USD1 mehr, da ich kein Passbild dabei hatte), Visa in Pass und Pass wieder abholen (dabei wurden wir mit einem Lächeln aufgerufen: ‚Sabine, your pass is ready‘)- das alles dauerte ca. 8 Minuten! Unfassbar! Taxi Fahrt für USD7 ins Tara Hotel – Fahrtzeit 12 Minuten. Nicht mal eine Stunde nach der Landung in Siem Reap waren wir im Hotel. Auf der Fahrt …
fragte der Taxi-Fahrer:
‚Woher wir denn kommen‘. Wir sagen ‚Deutschland‘. Daraufhin sagt er: ‚In meinem nächsten Leben möchte ich auch in Deutschland geboren werden. Dort kann man kostenlos studieren‘. Die Aussage berührt mich, immerhin sind Taxi-Fahrer in Kambodscha schon gehobene Mittelschicht. Nach der Einreise, war das schon das erste Anzeichen für die Offenheit und das Interesse der Bevölkerung – davon werden wir noch viel bemerken.
Abends schnappen wir uns ein Tuc-Tuc (auch das haben wir in Vietnam schmerzlich vermisst), und tuckern zur Pub Street und zum Night Marktet. Hier tobt das Leben! Yes! Genial! Das ist wie in Thailand! Massage, Mani & Pedi, Stände mit Shirts, Tischläufern, Seifen, Kunsthandwerk, Schmuck wohin aus Auge reicht. Haben uns erst mal eine Fuß-Massage gegönnt, für USD2 (zwei)!
Khmer Küche BBQ
So lecker! Herrlich. Man wählt zwischen Fisch und Fleisch, wobei unter Fleisch auch Krokodil, Frosch und Schnecken fallen. Ich waehle Fisch, das erscheint mir unverfaenglicher. Das bekommt man dann gemixt mit Gemüse und Gewürzen. Welchen Gewürzen? Keine Ahnung! Schmeckte toll! Das ich kurz darauf Blitz-Durchfall hatte, verbuche ich unter „kann ja mal passieren“.
Touristen
Die Touristen reisen erst seit ca. 10 oder 15 Jahren hierher, vorher war Kambodscha zu unsicher. Die meisten Touristen kommen aus Korea (warum? Weil gute politische Beziehungen bestehen), aus China und Japan. Europäer kommen aber mehr und mehr.
Siem Reap, in der Provinz leben mittlerweile 2 Millionen Menschen (die Provinz umfasst 100 x 120 km). In der Stadt Siem Reap leben 200.000 Einwohner, vor 5 Jahren noch waren es nur 50.000. Die Stadt wächst rasant, Neu-Bauten, Baustellen sind überall zu sehen.
Die Angkors
Es gibt ja viel mehr Angkors, als nur Angkor Wat. Das ist das bekannteste. Wir starten aber erstmal in Angkor Thom mit einem Private Guide fuer USD25 inkl. Tuk-Tuk Fahrt. Ein halber Tag, das wurde uns empfohlen: vormittags Besichtigungen, nachmittags Pool. Eine weise Entscheidung, nach 4 Stunden Besichtigung sind wir platt (bei der Hitze).
Die Geschichte Kambodschas ist grauenhaft
So viele Kriege…… gegen Vietnam. Gegen Thailand (sie nennen es Siam). Gegen sich selbst (Bürgerkriege ständig und immer wieder). Gegen China. Meine Güte, wie kann man sich permanent so fetzen? Mit so vielen Toten. Die Roten Khmer haben nach den Nazis das schrecklichste Verbrechen zu Menschen-Gedenken hinterlassen: Und das war erst in den 70er Jahren. Vor so kurzer Zeit. Die Bevölkerung Kambodschas betrug damals 7 Millionen Menschen, die Roten Khmer haben das beinahe halbiert. Nach dem Ende der Herrschaft kamen auf 3 Frauen, nur 1 Mann, alle anderen waren gefoltert, hingerichtet und umgebracht worden. Wie schrecklich. Alle Studierten wie Lehrer und Ärzte wurden umgebracht. Übrig blieben nur die „freiwilligen Unterstützer“ der Roten Khmer, viel Landbevölkerung und….. Kinder! Zum Ende der Khmer Herrschaft war der Durchschnittssoldat 13 Jahre alt. Nach Angkor wollen wir nach Phnom Penh, ich bin nicht sicher ob ich mir die Killing Fields ansehen kann…..
Kambodscha heute
Mittlerweile ist die Bevölkerung auf 13 Mio. angewachsen. Kambodschaner sprechen super gutes und verständliches English (im Gegensatz zu den Vietnamesen, die man kaum verstand). Die Menschen erinnern mich an Bali, und an den Buddhismus: Super freundlich, aber ehrlich freundlich. Immer lächeln, sich verbeugen und bedanken. Ist das herrlich hier zu sein in diesem Land!
Kambodscha gefällt uns super gut. Die Landschaft. Die Menschen. Die Szenerie. Es ist sauber hier, und ordentlich. Überall wird geputzt.
Bildung Bildung Bildung
Unser Tour Guide ist angestellt vom Tourismus Ministerium. Um als Tour Guide zu arbeiten, hat er eine 1jaehrige Ausbildung durchlaufen, die Geschichte, Sprache und den Umgang mit Touristen umfasste. Er wird nur bezahlt, wenn er arbeitet, in der Regen-Zeit und Nebensaison von April bis Oktober ist das nicht so gut, sagt er. Wie der Taxifahrer gestern schon sagte: ‚in seinem nächsten Leben will er in Deutschland geboren werden, damit er studieren kann‘. Und wieder einmal bemerken wir, mit wie viel Glück wir in Deutschland geboren wurden, und wie viele Hartz4 Empfänger nichts aus ihrem Leben machen. Andere Nationen haben die Wahl einfach nicht, und würden so gerne mehr aus ihrem Leben machen.
Und dann kommt Angkor Wat
Angkor Wat wurde mit Spendengeldern von Prinzessin Diana von Landminen befreit, das war 1991. Die Prinzessin hat eine starke Verbindung zu UK etabliert.
Hintergrundinfo
Das Königreich Kambodscha in Südostasien hat eine bewegte Vergangenheit hinter sich, in deren Zuge sich maßgebliche Veränderungen im wirtschaftlichen, politischen und sozialen Bereich vollzogen haben. Diese Veränderungen haben sehr starken Einfluss auf die derzeitige soziale Lage in Kambodscha. Während der Terrorherrschaft der kommunistischen Roten Khmer, die von 1975 bis 1979 andauerte, wurden beinahe alle bestehenden gesellschaftlichen Strukturen beseitigt und in dem vorher bereits vom Bürgerkrieg geplagten Land kamen etwa zwei Millionen Menschen in Vernichtungslagern und durch Hunger ums Leben und die Wirtschaft war beinahe völlig zusammengebrochen.
Die Roten Khmer
Die Roten Khmer existierten bis 1998 als Untergrundorganisation weiter und terrorisierten das Land, sodass bis ins Jahr 1991 Bürgerkrieg herrschte. In diesem Jahr traten ein Waffenstillstand und eine neue Verfassung in Kraft, durch die Kambodscha zu einer konstitutionellen Monarchie mit einem demokratischen Mehrparteiensystem und marktwirtschaftlichen Strukturen wurde.
Im April 1975 begann die extrem marxistische Herrschaft der Roten Khmer. Sie versuchten, Kambodscha von allem ausländischen Einfluss abzuschneiden und eine neue, bäuerliche Gesellschaft aufzubauen. Durch blutige Überfälle ins benachbarte Thailand und Vietnam sollten Ruhm und Größe wie zur Zeit der Angkor-Könige wiederhergestellt werden. Die Bevölkerung wurde in dieser Zeit durch Hunger und Mord um 2-3 Millionen Menschen reduziert.
1979 bezwang die vietnamesische Armee die Roten Khmer. Gleichwohl wütete bis 1991 ein Bürgerkrieg zwischen vier rivalisierenden Armeen.
Während dem Pol Pot Regime von 1975 bis 1979 fielen gemäß Schätzungen zwischen 1,4 bis 2,2 Millionen Menschen – also jeder vierte Einwohner – den Roten Khmer zum Opfer. Darunter waren viele Intellektuelle, die aufgrund ihrer Schulbildung, Fremdsprachenkenntnissen oder einfach, weil sie Brillenträger waren, hingerichtet wurden. Damit wurden die gebildeten Menschen und mit ihnen das ganze Knowhow einer Nation ausgelöscht – Wissen, das bis heute fehlt.
Nun aber zu Angor Wat
„Allein in Angkor Wat wurden mehr Steine verbaut als in der Cheopspyramide. Dann kommen die Tempel in der näheren Umgebung. Außerdem gibt es heilige Wälder, in denen Tierfiguren aus dem Fels geschlagen wurden: Restauratoren haben hier wirklich genügend Arbeit“, sagt Emmeline Decker. Sie ist in Angkor die Verantwortliche des „German Apsara Conservation Project“. Der Kölner Fachhochschulprofessor Hans Leisen hat das Projekt 1995 initiiert. Mit Unterstützung des Auswärtigen Amts und der Hilfe diverser Sponsoren werden die vom Verfall bedrohten Reliefs des Areals konserviert. „Der Sandstein kann aufblättern, abschuppen, abschalen, absanden oder abbröckeln“, erklärt die Expertin. „Das ist wie beim Doktor: Fertig bist du nie.“
Dass das deutsch-kambodschanische Team so viel Arbeit hat, liegt nicht nur am nagenden Zahn der Zeit, sondern auch an unklugen Restaurierungsmaßnahmen in der Vergangenheit. Erst kamen die Franzosen und rodeten in Angkor Wat viele Bäume, so dass inzwischen die Sonne ungeschützt auf den Stein brennt – der sich nach einem Regenschauer schlagartig abkühlt, porös wird und zu zerfallen beginnt. Dann kamen die Inder – und leisteten ganze Arbeit. „Da wurden die Flechten mit Drahtbürsten abgekratzt, zack-zack“, sagt Emmeline Decker mit blitzenden Augen, und man versteht ihre ehrliche Empörung, dass man diesen Tempel, ihren Tempel, einst derart unsanft behandelt hat.
Später spritzten die ungelernten Arbeiter Ammoniak und spülten die Fassaden mit ungereinigtem Wasser aus dem Umfassungsgraben ab – woraufhin plötzlich Algen und Bakterien auf dem Stein gediehen. Auf Postkarten sieht man Angkor Wat noch in Weiß erstrahlen, doch das ist seither vorbei: Innerhalb von ein paar Jahren wurde alles schwarz. War das alles? „Sie haben versucht, den Stein mit Acrylharz wasserdicht zu machen. Das ist wie eine Regenjacke ohne Gore-Tex: Wasser, das im Stein drin ist, kann nicht mehr raus – alles geht kaputt.“
Wahre Truemmerhaufen
2 halbe Tage in Angkor Wat, Angkor Thom, Bayon und 2 anderen Tempeln haben unser Bedürfnis nach „alten Steinen“ erst mal gestillt. Alte Steine, zum Teil wahre Trümmerhaufen, anders kann man das kaum beschreiben. Beim Durchlaufen durch die Tempel hatte ich einige Male beinahe Schiss, so einen Stein auf den Kopf zu bekommen. An einigen Tempeln gibt es Restaurierungsarbeiten, andere verfallen einfach. Auf Nachfrage sagt unser Tour Guide: „Wir können nicht alle restaurieren, aber wir haben ja genug Tempel“. So kann man das natürlich auch sehen. Das meiste Geld für die Restaurierung kommt aus dem Ausland, z.B. Indien. Die Arbeiter sind jedoch Kambodschaner.
Oberschenkel-Muskelkater hatten wir vom Tempel-Kraxeln, aber wie! Und mein Rene, der doch große Höhenangst hat, ist auf den steilsten Tempel überhaupt gekrabbelt. Mir war schon vom Zuschauen schlecht. Respekt Schatzi!
Was fehlt in Angkor?
Rene sagte gestern im Rückblick auf diese 2 Tage: Bei all den alten Steinen und Tempeln fehlen ihm jedoch Infos, was die Menschen früher dort wo gemacht haben. Haben sie nur gebetet? Wie oft? In welche Richtung? In den mexikanischen Pyramiden wusste man genau, hier war der Ballsportplatz, hier wurde hingerichtet, etc. Das fehlt hier ein wenig.
Trotzdem, sind diese Anlagen traumhaft. Ich bin froh, dass wir hier gewesen sind. Denn wer weiß, wie es in einigen Jahren hier aussieht? Die Touristen Zahlen steigen und steigen, jeder latscht mit seinen dicken Füßen über die alten Steine, grabscht die in Stein geschlagenen Reliefen an, und der ein oder andere nimmt bestimmt hier und dort etwas mit. Werden die Anlagen nicht besser geschützt, könnte es in absehbarer Zeit noch schlimmer aussehen.
Floating Village und Floating Forrest – Kompong Phluk
Heute eine Tagestour zum „Floating Village“ und „Floating Forrest“ Kompong Phluk. Eine extrem interessante Erfahrung. Verlässt man die Touristen Hochburg Siem Reap, blickt man der armen Landbevölkerung nur 10 KM außerhalb direkt in die Augen. Kambodscha ist ein Entwicklungsland, und es fehlt noch an allen Ecken und Enden. Zum Beispiel: Bildung! Da die Khmer alle Schulen zerstört haben, gibt es bis heute nicht genug neue Schulen. Jede Familie hat 4-5 Kinder (das Land braucht ja auch Nachwuchs, nachdem 2-3 Mio. Menschen umgebracht wurden oder verhungert sind). Ein Schulbesuch ist jedoch nur für das erste Kind kostenfrei. Alle weiteren Kinder zahlen USD40 pro Monat – viel zu viel für die Land-Bevölkerung. Zudem fehlt es den Familien sowieso Geld, als Konsequenz müssen die Kinder arbeiten, meist auf den Feldern.
An den Touristen Punkten (Boot An- und Ablegestellen, Restaurants…) sieht man viele Kinder betteln und – oder Getränke und Essen verkaufen. Der Neubau einer Schule kostet nur USD2000, ein Lehrer pro Monat USD50. Wir überlegen, das als Charity Projekt zu finanzieren. Warum nicht auf unseren Reisen etwas Gutes tun?
Nett finde ich, dass Kambodschaner Hunde mögen. Sie dienen als Wachhunde und passen auf das Haus auf.
Morgen geht es weiter nach Phnom Penh. Erst wollten wir den Bus nehmen, der uns mit 6 Stunden angegeben wurde. Andere Reisende erzählen jedoch von 8-10 Stunden, Bauarbeiten und vielen Stopps. Danke Nein, wir haben nun einen Flug gebucht.
Killing Fields
Das hat mich emotional völlig ausgelaugt. All diese Menschen die dort von 1975 – 1979 umgebracht wurden, während ich mit der Schultüte um den Weihnachtsbaum gelaufen bin. Diese Verbrechen sind eben nicht in der lange zurück liegenden Vergangenheit geschehen. Sondern zu meiner Lebenszeit. Schrecklich!
Und es kam noch schrecklicher: die Besucherwege, auf denen wir mit unseren dicken Füssen herumliefen, waren voller Knochen! Erst dachte ich, es seien Äste. Bei genauerem Hinsehen, sah ich das es Knochen waren. Die Massengräber sind nicht vollständig ausgegraben, in jeder Regenzeit werden unzählige Knochen und Kleidungsstücke hochgespült.
Und abends stellten wir uns Fragen, die kein Reiseführer beantwortet:
– Wie konnten die Roten Khmer am 17. April 1975 die 1 Millionen Stadt Phnom Penh innerhalb von 3 Tagen leerfegen, alle Städter aufs Land treiben und eine Geisterstadt hinterlassen?
– Wie viele Mitglieder hatten die Roten Khmer?
– Woher kamen die Waffen – Gelder – Unterstützer? (Wikipedia gibt nur wenig Auskunft. Die Amis, Briten und Deutschen hingen wohl auch ist drin)
Und es war 1979 vorbei. Warum finden die Kriegs-Tribunale erst seit 2007 statt? Pol Pot lebte immerhin bis 1998, und starb unter mysteriösen Umständen (Selbstmord?).
Abends war ich völlig am Ende und bin um 20 Uhr ins Bett. Emotional völlig ausgelaugt. Furchtbar.
Von PP nach Kep – Kampot – Sihanoukville
Mit dem Bus gehts von Phnom Penh runter an die Kuste. Nach einer Woche Angkor und Phnom Penh sind wir nun an der kambodschanischen Küste, in Kep Kampot. 3 Tage relaxen am Pool. Herrlich. Das Veranda Natural Ressort ist ausschließlich aus Holz und Steinen gebaut, kein Plastik. Toll! Ganz gemütlich, mit herrlichem Ausblick auf das Meer. Die Busfahrt war spannend, nicht alle Streckansbschnitte sind alphaliert, und es tuemmeln sich allerlei Fahrzeuge auf den Strassen.
Das Tourist Office in Kep hat selbst gemalte Karten, ist das nicht niedlich?!
Sihanoukville
Noch eine Nacht in Sihanoukville, das wir 2013 als Backpacker Paradies erleben. Ein Bier kostete 20 cent. Jahre spaeter haben die Chinesen den Ort gekauft, und den Hafen als wichtigen Stuetzpunkt auf dem Weg von und nach Europa angelegt.
Song Saa Private Island
Song Saa private Island! Eine neue Erfahrung für uns. Wir haben die 2 Naechte in vollen Zuegen genossen.
Wir sind begeistert … von Kambodscha!
Kambodscha ist ein faszinierendes, noch sehr Wildes, Land. Die 4 stuendige Fahrt von Phnom Penh nach Kep ging häufig über nicht asphaltierte Straßen, umkurvte Baustellen und zeigte uns das arme Landleben.
René ist sehr an einem Charity Projekt interessiert, und spricht mit vielen Leuten darüber. Wie es aussieht, muss auch hier erst mal der Dorf-Sheriff, aka Bürgermeister-Vorturner-Dorf ältester, überzeugt werden, das Kinder zur Schule gehen sollen. Derzeit helfen die meisten Kinder bei der Feldarbeit, die Familien brauchen das Geld. Dann muss die Infrastruktur einer Schule gegeben sein: gibt es kein fließendes Wasser, dann gibt es kein Klo und dann gehen die Mädchen nicht zur Schule. Interessant, was man alles Bedenken muss (was in Westeuropa einfach Standart ist).
Derzeit gibt es über 1000 private Hilfsprojekte, die auf Spenden angewiesen sind. Gestern Abend sprachen wir mit einer Frau von der schweizerischen Entwicklungshilfe, sie kann solche Projekte vermitteln. Wir haben Visitenkarten ausgetauscht.
Zurueck nach Vietnam, nach Phu Quoc
Heute Morgen aus Song Saa abgereist. Dem Paradies. Der Privatinsel. War das schön da.
Unser nächstes Ziel, Phu Quoc Island, liegt direkt von der kambodschanischen Küste. Man muss aber bis nach Ha Tien an die Grenze fahren, um nach Vietnam einzureisen. So ein Blödsinn, im Detail ging das wie folgt:
8 Uhr mit dem privaten Speed Boot aufs Festland, ziemlich raue See, mir gefällt es, ich sitzt vorne!
9 Uhr Taxifahrer wartet schon, und bringt uns:
11 Uhr zum Teuk Chho Zoo nach Kampot. Zoo Besichtigung mit Monique, es gibt so viel zu tun für die Tiere dort. Ich überlege wieder runter zu fliegen, und zu helfen
11.15 Uhr Taxi Weiterfahrt nach Ha Tien, an die Grenze nach Thailand. Die Grenze darf der Taxifahrer nicht passieren, also laufen (!!) wir mit unserem Gepäck ca. 1.5 KM von Kambodscha nach Vietnam. Das ist schon bizarr. Toll und abenteuerlich!
13 Uhr Einreise Vietnam, zu Fuß (Einreisebeamte = Schlaftabletten)
Für einen Dollar wird sogar unsere Körpertemperatur gemessen!
13.15 Uhr schneller Mofa Transfer zur Fähre. René sieht Süß aus, mit seinem Pinken Helm 🙂
13.30 Uhr Fähre nach Phu Quoc – 20 USD
15 Uhr Ankunft und Taxi (die Mini Busse nerven uns, wir haben Hunger)
16 Uhr Hotel Eden am Long Beach
Puh. Zu k.o. um heute noch rauszugehen.
Wir lieben dich Kambodscha
15 Tage in Kambodscha haben uns so gut gefallen, viel besser als das kommunistische, von Russen überlaufene, und von Chinesen regierte Vietnam. Kambodscha ist buddhistisch geprägt, das merkt man extrem im Vergleich zu den eher plump und uninteressiert wirkenden Vietnamesen.
Kambodscha ist noch sehr wild und unterentwickelt, hat entsprechend unheimlich viel Potential. Mir gefällt das, das hat Pionier-Charakter. Ich überlege dem Zoo meine Hilfe als Marketing Experte anzubieten. Nochmal 2 Wochen runterfliegen, recherchieren, Konzept erstellen und von London aus umsetzen.
Der Bambusspross wird zum Bambusstamm
Kambodschanische Weisheit