Es geht hoch hinauf

Hirtendorf. Der Name deutet es an. Ein Dorf, in dem die Hirten mit ihren Herden leben. Und im Sommer ist das gerne auf der Alm. Die Velika Planina ist Slowenien s bekannteste Alm-Siedlung, mit historischer Tradition. Da müssen wir natürlich rauf!

Zum Glück ist die Hitze der Vortage einem bewölkten Himmel gewichen, in der Nacht gab es erneut Gewitter und die Luft ist klar(er). Im Tal trotzdem noch locker 28 Grad. Wir freuen uns regelrecht auf die 1500 Meter hoch gelegene Alm, und erwarten eine Abkühlung. Aber erst müssen wir rauf.

Seilbahn ja, Sessellift nein
Rocky lernt Seilbahn fahren

Den Campingplatz hatten wir strategisch gut gewählt, er liegt genau neben der Talstation der Seilbahn. Los geht’s, Rocky springt motiviert voran zum Ticketschalter. Bei 47 Euro (2 Personen plus 5 Euro Hund) knirschen wir ein wenig mit den Zähnen, aber der slowenische Mehrwertsteuersatz von 22% verschlingt schon mehr als ein Fünftel. 10 Minuten dauert die Seilbahn Fahrt.

Und dann? Ja und dann!

Der Sessellift ist den ganzen Sommer außer Betrieb, und wird erneuert. Also starten wir den mit 30 Minuten angegebenen Marsch zu den Hirtendörfern zu Fuß.

Kondition? Fehlanzeige

Nach 5 Minuten über Stock und Stein, leicht bergauf, sind wir außer Puste. Der Schweiß rinnt in Bächen (es sollte doch kühler sein!), und die Gesichtsfarbe sieht komisch aus. Erstmal auf einen Stein setzen und ausruhen. Aus den geplanten 30 Minuten Aufstieg, wird fast ein Stunde. Macht nix, Panorama bewundern ist auch schön.

Ist fettige Wurst traditionell?
Hirtenessen?

Oben angekommen wartet eine Alm mit Speiss und Trank, und klassischer Hütten-Schunkel-Musik. Sowohl von der Qualität des Essens sind wir enttäuscht, so richtig hausgemacht traditionell schmeckt weder die arg fettige Wurst, noch der Strudel (der direkt aus der Mikrowelle kommt). Auch die vielen Plastikflaschen, die über die Theke gehen, fallen auf. Slowenien wirbt ständig und überall mit ‚Nachhaltigkeit‘ und ‚Flaschen mitbringen und überall auffüllen‘. Auf der Velika Planina ist davon nichts zu spüren. Schade.

Immerhin kommt Rocky auf seine Kosten! Es gibt Hunde Eis. RockY liebt Eis

Auch der Rundgang durch das Hirtendorf hält nicht das, was wir uns vorstellten. Wie leben die Hirten in den Hütten? Wie ist das Leben, kochen, schlafen traditionell auf einer Alm? Wieviel Kühe kann man hüten? Unsere Fragen bleiben leider unbeantwortet. Trotzdem ein netter Ausflug in toller Landschaft vor atemberaubendem Berg-Panorama.

12.000 Schritte und 58. (!) Stockwerke

Am späten Nachmittag erreichen wir wieder das Tal, den Campingplatz und das Wohnmobil. Ein herrliches Gefühl, wenn man gleich nach dem Duschen zusammen brechen kann. 12.000 Schritte klingen nicht viel, jedoch 58. Stockwerke machen den Unterschied zu einem normalem Laufpensum. Wir gehen früh uns Bett.

Wo jede Kuh ein Stimmrecht bedeutet

Velika Planina ist kein Geheimtipp, auch der Spiegel hat einen anschaulichen Bericht gebracht.

 

Velika Planina, deutsch Grossalm, ist ein Berggebiet am Südrand der Steiner Alpen. Sie ist ein touristisches Zentrum.
Slowenien

Anekdoten aus dem Wohnmobil Leben

Nicht immer laufen Tage wie geplant, Flexibilität ist oft das Zauberwort. Der Campingplatz 300 Meter neben der Seilbahn ist zwar praktisch für einen Besuch der Velika Planina Hirtendörfer, abgesehen davon ist der Platz jedoch kein Knüller. Am Hang gebaut, wir stehen gegenüber dem Parkplatz und hören und riechen in den 2 Tagen viele schleifende Kupplungen und hängende Handbremsen. Als in der zweiten Nacht ein knalliges Gewitter tobt, gibt’s viel Schlamm am Morgen. Wie zu erwarten fahren sich einige Camper fest, und drohen mit ihren Vans in den Zaun zu rutschen. Für uns aller-bestes Frühstücksfernsehen, mit Kaffeetasse und guten Ratschlägen.

Nichtsdestotrotz, nicht unser Lieblingsplatz, und zum Preis von 34 Euro pro Nacht kein Schnäppchen. Überhaupt ist Slowenien nicht günstig. Supermarkt Preise sind ungefähr 10% – 15% höher als in unserer Wahlheimat Spanien.

Um 9 Uhr sind wir unterwegs. Ziel ein 35 Kilometer entfernter Golfplatz in Velenje, René will endlich seinen Slowenien Golf Punkt holen. Sein Plan ist es, in jedem Land einmal eine Runde Golf zu spielen.

Au weia – Velenje

Nicht jeder Ort kann ein Volltreffer sein, nicht wahr?! Velenje ist keiner. Nach Kohlekraftwerk stinkend, entpuppt sich der vermeintliche Golfplatz als Minigolf Anlage. Super Sache. Als wir zu guter letzt beim Frühstücksstopp auf einem Parkplatz darauf hingewiesen werden ‚hier nicht zu parken‘, verlassen wir fluchtartig den Ort.

Übrigens fallen uns immer wieder die schön gestalteten Kreisel / Kreisverkehr Rondelle auf, hier mit Buntstiften. Die Straßen sind sauber, in top Zustand, und einfach zu fahren. Slowenien ist grundsätzlich ein sehr sauberes Land.

Igitt! Idylle!

Ziel: ein abgelegener Bauernhof ‚mit toller Aussicht‘ laut park4Night. Tja, abgelegen trifft es wohl. Nach 15 minütiger Auffahrt erwarte uns…. nichts. Ein Haus. Ein Stellplatz. Ansonsten nichts. Es ist 12 Uhr mittags und wir fragen uns, was wir hier den Rest des Tages machen sollen. Nichts? Das ist uns tatsächlich zu viel Idylle. Wir kehren um.

Auch der zweite idyllische Bauernhof Stellplatz erweist sich als eine ‚am Ärmel der Welt‘ in der Prärie abgelegene Wiese. Auch hier kehren wir um. Und plötzlich blinkt die Tankanzeige auf. Wo war nochmal die letzte Tankstelle? Gleichzeitig geht das Internet aus, unser Datenvolumen ist aufgebraucht. Oha! Die Stimmung kippt. Ohne zu sprechen, den starren Blick auf die Straße gerichtet, erreichen wir nach einer gefühlten Ewigkeit eine Tankstelle. Puh. Das ist gut gegangen. Beim letzten Mal sind wir tatsächlich stehen geblieben, und zwar 300 Meter vor einer Tankstelle. Ist uns beiden noch nie passiert, wir haben ziemlich blöd geschaut.

Im Hopfenfeld bei Zalec

Erst beim dritten Anlauf an diesem Tag klappt es mit einem Stellplatz. Und damit werden auch wenige Kilometer an einem Tag zu einer langen Tour.

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