Einmal rund um den Trigalv Nationalpark
Das tolle an Slowenien sind die Entfernungen. Das Land ist in etwa so groß wie Hessen, oder Sachsen-Anhalt, entsprechend kurz sind unsere Reisewege. Keine Kampfstrecken wie im vergangenen Jahr im Baltikum, sondern kurze Distanzen von Etappe zu Etappe. Von unserer neuen Lieblingshauptstadt Ljubljana geht es 54 Kilometer gen Norden, Bled heißt das grobe Ziel.
Bled ist blöd,,,,
OK, Bled ist nicht wirklich blöd, aber extrem touristisch. Neben Piran in Istrien ist Bled der bekannteste Ort des Landes. Campingnachbarn berichten von asiatischen Besucherströmen, die den Ort rund um den See besuchen. Und was machen wir? Wir beschließen spontan Bled zu ignorieren und stattdessen wandern zu gehen. Pilze suchen. Eine Stunde ums Camp herum, ist der Plan. Zwar verlaufen wir uns ein wenig, haben aber leckere Steinpilze gefunden, als wir 3 Stunden später zurück sind. Und so verbringen wir herrlich entspannte Tage im Eco River Camp, direkt am Fluss. Kosten für 3 Nächte, Wohnmobil, Strom, 2 Personen, Hund, Kurtaxe = 137 Euro.
Für Naturliebhaber ist das Camp ein Paradies aufgrund der unzähligen Aktivitäten: Kajak. Rafting. Canyoning (nie wieder! Das habe ich in Andalusien gemacht, und war völlig am Ende Canyoning im Rio Verde). Und natürlich alle Arten von Fahrrad fahren und wandern.
Da wir Bled ausgelassen haben, gibt das Fremdenverkehrsamt alle Infos https://www.bled.si/de/
Kranjska Gora und Planica
Weiter geht’s, satte 38 Kilometer nach Kranjska Gora und Planica. Die ganze Gegend erinnert an Österreich, Bauernhöfe vor Berg Kulisse, satte grüne Wälder im Hintergrund, und Häuser mit hübschen bunten Blumenkästen vor den Fenstern. Kein Wunder, schließlich grenzt der nördliche Teil Sloweniens direkt an Kärnten, der Faaker See und Villach sind nur 20 Kilometer entfernt.
Kranjska Gora ist bekannt durch die Skiflug-, und Skispring Weltmeisterschaften. Genauer gesagt finden diese Wettbewerbe in Planica statt, und genau dorthin fahren wir. Beeindruckend! Wir stehen vor riesig hohen Sprungschanzen und fühlen uns ganz klein. Die Idee dort zu übernachten verwerfen wir aufgrund der Temperaturen: in dem Tal-Kessel herrschen locker 35 Grad, und es geht kein Lüftchen. Dann lieber weiter fahren, an die Soca.
In Planica fanden die Skiflug-Weltmeisterschaften 1972, 2004, 2010 und 2020 statt, und fast jedes jahr seit 1980 (bis auf 1999–2012) der Skisprung-Weltcup.
Planica, Slowenien
Schön. Schöner. Soca.
Die Soca im Triglav Nationalpark ist Slowenien s bekanntester Fluss. Türkis grün, eingebettet in bizarre Felsformationen ist sie perfekt für Wassersport aller Art. Und aufgrund ihrer Schönheit einer DER Hotspots des Landes.es ist wirklich schön. Und schön voll. Die meisten Campingplätze ausgebucht (frei stehen ist verboten in Slowenien), oder mit Mindestaufenthal von xx Tagen. Nix für uns.
Jedoch, als nicht-Reservierer und spontan-Fahrer ein kurzer Schreck Moment.
Wir finden dann aber Camping Klin, der keine Reservierung annimmt, da er keine Camping Parzellen hat, sondern nur Wiese. Das ist uns sowieso viel lieber, wir sind keine Parzellen-Camper mit abgestecktem Terrain. Und dann gehen nachts die Gewitter los.
Nicht mehr schön: Sturm. Gewitter. Hagel.
Sturm. Gewitter. Hagel! Nachts kracht und donnert es in den Bergen, das wir senkrecht im Bett sitzen. Unser Wohnmobil besteht in diesen Nächten jede ‘Dichtigkeitsprüfung’, eine bei Wohnmobilisten beliebte jährliche Prüfung. Die zweite Nacht ist schlimmer als die erste, entwurzelte Bäume, heruntergekommen Felsen, und gesperrte Straßen bezeugen das Chaos am nächsten Tag. Wir haben Glück im Wohnmobil und gedenken der Zelt-Camper, und der Auto-Dach Schläfer. Ein Camping Nachbar hatte Glück und ist nur knapp einem Baum entkommen. Nun reicht es uns, wir haben genug!
Slowenische Köstlichkeiten
Wir sind beinahe einmal herum, um den Trigalv Nationalpark im Nord-Westen Sloweniens. Einen Stopp wollen wir noch einlegen, und fahren zum Bauernhof Zelinc. Aus einer Nacht werden…. Vier! Es gefällt uns so gut, ist so entspannt, freundlich und herrlich das wir spontan vier Nächte bleiben.
Jeden Abend genießen wir das Menü in der Gaststube. Der Besitzer kocht selbst, fast alles aus eigenem Anbau. Alles wird verwertet. Und endlich tauchen wir ein in die slowenische Küche. Endlich findet René eine Oma (in Form eines jungen Hofbetreibers), mit dem er einen Nachmittag kochen kann.
Wir genießen in vollen Zügen das all-abendliche 6 Gänge Menu: Vorspeise. Suppe. Salat. Hauptspeise. Dessert. Schnaps. Wir essen uns durch von Schnittlauch-Knödeln (Botti). Schweinebraten mit Kruste. Kräutersuppe. Hähnchen Ragout. Sauerkraut Suppe. Beeren Kuchen. Rinder Kraft Brühe. Cevapcici mit Ajva. Grill Teller. Tiramisu. Ein Gericht köstlicher als das nächste. Voll gefuttert und glücklich geht’s irgendwann weiter, Richtung Osten. Kamnik. Maribor. Slowakei….
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